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Garfield



Land: USA
Laufzeit: 80 Minuten
FSK: ohne Altersbeschränkung
Starttermin: 19. August 2004

Genre: Komödie

Regie: Peter Hewitt
Drehbuch: Joel Cohen, Alec Sokolow
Darsteller: Breckin Meyer, Jennifer Love Hewitt, Stephen Tobolowsky, Evan Arnolds, Mark Cristopher Lawrence, Thomas Gottschalk (Stimme), Dorkas Kiefer (Stimme), Ben (Stimme)
Kamera: Dean Cundey
Schnitt: Peter E. Berger
Musik: Christophe Beck








Auch für die Jüngsten hat Massenmedium Kino mittlerweile die richtigen Lockmittel gefunden und der wohl berühmteste Kater der Welt wird Leinwandstar. Der fette, sympathische, vor allem aus Comics bekannte Garfield soll das Richtige für diese Zielgruppe sein und bisher läuft er mit gar nicht allzu schlechtem Erfolg.

Die relativ einfach gestrickte Story ist schnell erzählt. Garfield hat es einfach prächtig bei seinem Herrchen Jon (Breckin Meyer), der für ihn vor allem Nahrungslieferant und Dosenöffner gleichzeitig ist. Er schläft in seinem eigenen Bett samt Plüschteddy, ist Herr der Fernbedienung auf dem eigenen gemütlichen Kino-Kuschelsessel und bekommt regelmäßig sein Leibgericht Lasagne aufgetischt. Doch die Idylle wird ganz plötzlich gestört, als Garfield auf einmal häufig zur attraktiven Tierärztin Liz (Jennifer Love Hewitt) muss und von einem Besuch zwar kerngesund, aber in plötzlicher Gesellschaft des Hundes Odie zurückkehrt. Und nichts ist mehr wie es war, denn nun ist er der Liebling von Jon. Garfield ist eifersüchtig und will sich katzentypisch nicht mit Hündchen anfreunden. Als er Odie eines Abends aussperrt und dieser am nächsten Morgen spurlos verschwunden ist, entschließt sich Garfield, seine Straße zu verlassen und den Mitbewohner wieder zu finden. Aus eigener Sympathie und auch damit Herrchen endlich wieder glücklich ist…

Zieht man die Hauptzielgruppe, die zweifelsohne die unter-10-Jährigen sind, in Betracht, so bringt Garfield als animierter Kater schon einige Pluspunkte beim jüngeren Publikum. Er wirkt doch ziemlich süß , wenn er durch die Gegend watschelt und, wenn er rennen soll, einfach ein wenig schneller watschelt oder es einfach nicht schafft, seinen Sessel heraufzuklettern, ohne ständig mit dem Hinterteil wieder nach unten zu rutschen. Dass dabei auf schauspielerische Leistungen schon von Hause aus wenig Wert gelegt wird, ist fast logisch, da Kinder auf einen animierten Hauptcharakter und die vielen sprechenden Tiere im Streifen sicher mehr Wert legen als auf die schauspielerischen Künste der menschlichen Darsteller. Und so fallen die Leistungen von Love Hewitt und Meyer auch aus. Solide bis kaum ausreichend. Wobei aber schon die Oberflächlichkeit der Charaktere beiden keinen Platz zur Entfaltung gibt und ihre Aufgaben lediglich darin bestehen, einander verliebt anzulächeln, einen für sie nicht vorhandenen Kater anzusprechen oder suchend durch die Gegend zu laufen. Natürlich ist das schwach, aber wie gesagt auf keinen Fall der Wunsch vom Regisseur gewesen, hier durch deren Leistungen aufzutrumpfen.

Auch die Story an sich ist, wie bereits erwähnt, alles andere als umfangreich. Sie lässt sich eigentlich einfach zusammenfassen: Garfield allein, Odie zieht ein, Odie ist weg, Garfield sucht Odie. Aber auch hier existieren genügend Kleinigkeiten, die den Zuschauer über die Zeit bringen, wie die Gespräche der benachbarten Katzen, die keinesfalls zum Plot beitragen, aber trotzdem sehr unterhaltsam sein können. Schaut man pingelig genau auf Garfields Animation, wird auch auffallen, dass er manchmal, wenn ihn ein menschlicher Darsteller auf dem Arm trägt, sich ein wenig vom Untergrund abzuheben scheint. Hier hätte sicher mehr Mühe und Zeit investiert werden können, denn heute ist graphisch doch einiges mehr möglich als bei Garfield gezeigt wurde.

Bleibt die Frage, in wie weit "Garfield" ältere Kinder und Erwachsene unterhalten kann. Hier ist die Hauptfrage tatsächlich, ob man Sympathie für den Kater hegt oder nicht. Wer es einfach schon tierisch putzig findet, wie er durch die Gegend wackelt, mampft oder Odie vom Sessel schubst, wird sich sicher über große Strecken des Films gut entertaint fühlen können und trotz magerer Story aufgrund der Dialoge und den Gags nicht wirklich enttäuscht sein. Wenn man allerdings schon beim Anblick des Katers zu Aggressionen neigt oder ihn einfach nur dämlich oder öde findet, wird man an diesem Streifen sicher null Gefallen finden. Denn hier wird leider zu stark auf den Hauptcharakter Garfield gebaut und spricht dieser einen schon nicht an, bleibt wenig übrig.

So ist hier vor allem das subjektive Empfinden wichtig. Während man sich oft an den Meinungen diverser Kritiken orientieren kann, wird bei "Garfield" wahrscheinlich zu viel Negatives verfasst. Natürlich legt dieser Streifen weniger Wert auf detaillierten, ellenlangen Plot oder schauspielerische Künste, was ohne Frage meist das Wichtigste eines Films ist. Doch hier kann diese Lücke zumindest teilweise durch andere Aspekte gefüllt werden. So geben Hund Odie und Garfield zum Beispiel doch ein unheimlich komisches Paar vor der Kamera ab. Wer anspruchsvolles Kino erwartet, ist natürlich fehl am Platze, was bei einem Kinderfilm jedoch nicht verwunderlich ist. Auch die Gags sind absolute Geschmackssache, auf den einen wirken sie stinköde, andere werden durch ihre Sympathie für Garfield doch oft zum Lachen angeregt. Also sollte man vor dem Kinobesuch sich einige Bilder von Garfield ansehen und überlegen, wie viel Sympathie man für einen fetten, orangenen Kater entwickeln kann. Da der Trailer ziemlich unterirdisch ist, wird vor allem diese ausschlaggebend sein.



Note: 3+



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