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Deep Blue Sea



Land: USA
Laufzeit: 105 Minuten
FSK: 16
Starttermin: 28. Oktober 1999

Genre: Horror-Thriller

Regie: Renny Harlin
Drehbuch: Duncan Kennedy, Donna Powers, Wayne Powers
Darsteller: Thomas Jane, Saffron Burrows, LL Cool J, Samuel L. Jackson, Jacqueline McKenzie, Michael Rapaport, Stellan Skarsgård, Aida Turturro
Kamera: Stephen F. Windon
Schnitt: Frank J. Urioste, Derek Brechin, Dallas S. Puett
Musik: Trevor Rabin





Auch wenn es der Medizin heutzutage gelingt, immer größere Fortschritte im Kampf gegen zuvor unheilbare Krankheiten zu erzielen, existieren nach wie vor jene, an denen sich die Wissenschaftler erfolglos die Zähne ausbeißen. Im Horror-Thriller "Deep Blue Sea" geht man nun ganz neue Wege: Mithilfe von Gen-manipulierten Haien soll es der Wissenschaft gelingen, ein Heilmittel gegen Alzheimer zu finden. Zu diesem Zweck wurde mitten im Atlantik das Unterwasserlabor "Aquatica" eingerichtet, in dem die Versuche mit den tödlichen Bestien durchgeführt werden. Die Experimente bringen jedoch ungeahnte Nebenwirkungen mit sich: Die Haie werden intelligenter. Als es eines Tages zu einem blutigen Zwischenfall kommt, gelingt es den Haien aufgrund eines unglücklichen Zufalls sich aus ihren Becken zu befreien und sich nun auf eine gnadenlose Jagd nach frischem Menschenfleisch zu begeben…

Wenn man bei diesem Film von einem "unglücklichen Zufall" spricht, muss man dies gleichzeitig als ersten großen Kritikpunkt ansehen. Nachdem sich die erste halbe Filmstunde recht annehmbar gestaltet, ruinieren anschließend die Summe vieler kleiner Logiklücken, einige gewaltige Logikfehler und natürlich die unweigerlichen "unglücklichen Zufälle" den Unterhaltungswert und die Möglichkeit, längerfristig Spannung zu halten. Mit Ausbruch der Haie verfolgt einen leider ständig die Frage, wieso in diese Forschungsanlage 200 Millionen Dollar investiert wurden, die "Sicherheitsmaßnahmen" jedoch darauf schließen lassen müssen, dass man zu keiner Sekunde mit solchen Problemfällen gerechnet hat. Außerdem: Die zunehmende Intelligenz der Haie wird zumindest begründet, ihnen allerdings zu unterstellen, dass ihr Plan von Beginn an darin lag, die Wissenschaftler dazu zu bringen, die Forschungsanlage zu fluten und somit die Freiheit zu erlangen, erscheint unrealistisch und albern zugleich.

Sieht man jedoch von diesen schweren Aussetzern ab, lassen sich auch durchaus positive Aspekte herausfiltern. Dialoge und Charaktere gewinnen sicherlich keinen Innovationspreis, aber insbesondere "Preacher" (LL Cool J) und seine Kommentare wissen deutlich mehr zu gefallen als in vergleichbaren Genre-Vertretern. Auch Kamera und Musik leisten gute Arbeit, zeigen einige recht beeindruckende Szenen, wären da bloß nicht diese ständigen Logikfehler… Und so makaber das klingen mag, bieten die Todesszenen das, was man von ihnen erwarten darf. Die Meisten von ihnen kommen recht überraschend daher und sorgen für einen kleinen, aber feinen Schockmoment. Also, wer drauf steht, wird seine Freude daran haben. Für einen guten Film kann das natürlich nicht ausreichen, wenn einzig diese Momente dem Begriff "Horror" gerecht werden.

An die Schauspieler werden keine allzu hohen Erwartungen gestellt, was dem Großteil sicherlich durchaus gelegen kommt. LL Cool J gibt mal wieder den Sympathieträger ab, was ihm durch seine Mimik auch tatsächlich gelingt. Warum sich "Pulp Fiction"-Veteran Samuel L. Jackson allerdings auf dieses schauspielerische Niveau herab lässt, leuchtet nicht so richtig ein. So stellt "Deep Blue Sea" also insgesamt einen recht spannungsarmen, nur in wenigen Momenten unterhaltsamen Film dar, der zudem in zu viele logische Sackgassen rennt. Wer Spaß an der "eine Hand voll Menschen rennt (schwimmt) um ihr Leben"-Story hat und keine originellen Einfälle erwartet, wird insgesamt zufrieden stellend bedient.



Note: 4



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