Archiv


Kritiken

Kurzkommentare

Meine Meinung

News

Umfragen
Get Rich Or Die Tryin'



Land: USA
Laufzeit: 134 Minuten
FSK: 16
Starttermin: 12. Januar 2006

Genre: Gangster-Drama

Regie: Jim Sheridan
Drehbuch: Terence Winter
Darsteller: 50 Cent, Adewale Akinnuoye-Agbaje, Joy Bryant, Omar Benson Miller, Tory Kittles, Terrence Dashon Howard, Ashley Walters, Marc John Jefferies, Viola Davis, Sullivan Walker, Serena Reeder, Bill Duke, Mpho Koaho, Russell Hornsby, Joseph Pierre, Ryan Allen
Kamera: Declan Quinn, David Perrault
Schnitt: Roger Barton, Conrad Buff
Musik: Quincy Jones, Gavin Friday, Maurice Seezer








Und schon gibt es wieder einen Film über einen Rapper. Nach "Hustle & Flow" Mitte November (letzten Jahres muss man nun schon sagen) geht knapp zwei Monate später der "50 Cent"-Streifen "Get Rich Or Die Tryin´" an den Start. Das heißt so viel wie "Werde reich oder stirb dabei, es zu versuchen" und macht eigentlich schon klar, dass hier eine härtere Gangart herrscht und den Protagonisten von Anfang an die Kugeln um die Ohren fliegen. Der Film basiert laut eigener Aussage zu 75 Prozent auf dem Leben von Curtis "50 Cent" Jackson.

Die Idealvorstellung des Lebens sieht anders aus: Alles, was sich Marcus (50 Cent) als Kind wünscht, ist ein Paar Sneakers - Schuhe - um bei seinen Freunden gut dazustehen. Stattdessen wird seine Mutter ermordet und Marcus lebt von nun an bei seinen Großeltern im Waschraum - seinen Vater hat er nie kennen gelernt. Da außerdem noch ein halbes Dutzend anderer Kinder versorgt werden muss, sieht es finanziell alles andere als rosig aus. Schon bald gerät er auf die schiefe Bahn, vertickt auf der Straße Drogen und besorgt sich seine eigene Knarre. Seine Karriere als Musiker rückt in den Hintergrund, stattdessen integriert er sich in eine Bande, bald angeführt von Majestic (Adewale Akinnuoye-Agbaje), und liefert sich mit den Kolumbianern Schusswechsel auf offener Straße.

Was unterscheidet Britney Spears' "Not a Girl" von "50 Cent"'s "Get Rich Or Die Tryin'"? "Not a Girl" ist einzig für die vielen Fans da draußen gemacht, die schon froh sind, wenn sie ihren Star auf der großen Leinwand sehen. "50 Cent" hingegen hat tatsächlich etwas zu erzählen. Zwar keine Geschichte, die noch nicht erzählt wurde, aber eine von Interesse. Während sich eingangs erwähnter "Hustle & Flow" mehr mit dem Aufstieg seines Protagonisten zum Rap-Star beschäftigt, dreht es sich in "Get Rich Or Die Tryin'" vornehmlich um Bandenkriege, illegale Machenschaften und das Überleben auf der Straße. Der Film ist somit blutiger, härter und kompromissloser. Zudem wird die Geschichte leicht verschachtelt erzählt und beginnt beispielsweise mit einem missglückten Überfall.

Regisseur Jim Sheridan versteht sein Handwerk sowieso und lässt den Film zu jeder Zeit authentisch und atmosphärisch wirken und baut das eine oder andere inszenatorische Sperenzchen mit ein. Zu Beginn wackelt beispielsweise das Bild im Takt, wenn im Hintergrund der Sound laut aufgedreht ist. Es wurden übrigens einige Stücke von "50 Cent" mit eingebaut, die ebenso passen wie die sonstige Musik, logischerweise überwiegend aus Rap bestehend.

"50 Cent" wollte ursprünglich eine Schauspiel-Trainerin engagieren, die jedoch von Sheridan weggeschickt wurde mit den ungefähren Worten: "Sollte der Film scheitern, dann nicht, weil du nicht schauspielern kannst, sondern, weil ich dir die falschen Anweisungen gegeben habe." Zweifel an seinem Talent durften ja wirklich aufkommen, betrachtet man seine Musikvideos und den irgendwie immer gleichen, starren Gesichtsausdruck. Glücklicherweise überrascht "50 Cent" positiv. Für einen Oscar wird es wohl kaum reichen, aber den Zuschauer überzeugt's. Sollte ja eigentlich auch kein Problem sein, in einer Geschichte zu spielen, die angeblich zu 75 Prozent auf der eigenen Vergangenheit beruht. Nichtsdestotrotz wird ihm von zwei anderen Darstellern ein wenig der Rang abgelaufen. Einerseits von Terrence Dashon Howard, der Marcus' Manager Bama spielt und nach "L.A. Crash" und "Hustle & Flow" innerhalb weniger Monate seine dritte überzeugende Leistung abliefert (wird nicht bald wieder so eine verdammt wichtige Auszeichnung verliehen?). Und andererseits haben wir da noch den Mann mit dem ganz besonderen Namen: Adewale Akinnuoye-Agbaje; man kann sich hoffentlich auf "AAA" einigen, denn den ganzen Namen auszuschreiben, kommt einer Qual gleich. Sein Charakter vollzieht im Filmverlauf eine interessante Wandlung, die er überzeugend zu vermitteln mag. Er strahlt etwas sehr Respekt Einflößendes aus.

Was kann man dem Film vorwerfen? Dass die Handlung halt nicht wirklich originell ist und dass irgendwann scheinbar jeder jeden umzulegen versucht und man gar nicht mehr mitbekommt, warum denn eigentlich. Im Gegenzug merkt man aber auch, dass dieser Film keineswegs nur gemacht wurde, um den Fans von "50 Cent" billiges Fraß vorzuwerfen, sondern auch um alle anderen, die sich auf diesem Film einlassen, zu unterhalten. Unglaublich, aber wahr: Bei Imdb zählt er aktuell zu den 50 schlechtesten Filmen aller Zeiten. Das wird dem Film in keiner Weise gerecht und lässt sich nur dadurch erklären, dass da wohl Anhänger anderer, verfeindeter Rapper abgestimmt haben müssen, die auf "50 Cent" nicht wirklich gut zu sprechen sind.



Note: 2-



Start


zur Hauptseite

Intern


Forum

Gästebuch

Impressum