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Im Dutzend billiger



Land: USA
Laufzeit: 98 Minuten
FSK: ohne Altersbeschränkung
Starttermin: 25. März 2004

Genre: Familien-Komödie

Regie: Shawn Levy
Drehbuch: Sam Harper, Alec Sokolow, Joel Cohen
Darsteller: Steve Martin, Bonnie Hunt, Piper Perabo, Tom Welling, Hilary Duff, Kevin Schmidt, Alyson Stoner, Jacob Smith, Liliana Mumy, Morgan York, Forrest Landis, Blake Woodruff, Brent Kinsman, Shane Kinsman, Ashton Kutcher, Paula Marshall, Steven Anthony Lawrence, Alan Ruck, Richard Jenkins, Holmes Osborne, Vanessa Bell Calloway, Rex Linn, Regis Philbin, Kelly Ripa
Kamera: Jonathan Brown
Schnitt: George Folsey jr.
Musik: Christophe Beck








Warum hat man diese warmherzigen, uramerikanischen Komödien so gern? Natürlich weil man sich permanent in Sicherheit wiegen darf, dass am Ende auch alles wieder gut wird. Da mögen die Probleme noch so groß sein, gemeinsam kriegen wir sie wieder hin. Perfekte Familienunterhaltung - was will man mehr? "Im Dutzend billiger" ist ein Vertreter jener Sorte (Sorry, nun habe ich schon das Ende verraten), die Liebhabern von anspruchsvoller Kinokost regelmäßig ein Dorn im Auge ist. Dass solch ein Film bei der Presse nicht sonderlich gut wegkommt, überrascht wenig; im Endeffekt ist in diesem speziellen Fall alles jedoch nur halb so schlimm.

Im Mittelpunkt steht ein Dutzend. Kinder. Nora, Charlie, Lorraine, Henry, Sarah, Jake, Jessica, Kim, Mark, Mike, Nigel und Kyle Baker. Es gibt Zwillinge, es gibt kleine Kinder, es gibt Kinder, die aufs College gehen, und es gibt ein Kind, das bereits zu Hause ausgezogen ist und mit dem Freund zusammen lebt. Die elf übrig Gebliebenen wohnen mit Daddy Tom (Steve Martin) und Mommy Kate (Bonnie Hunt) auf dem Land. Eines Tages erhält Tom das Angebot, ein Chicagoer Football-Team zu trainieren, was gewissermaßen dem entspricht, wovon er seit Ewigkeiten träumt. Die Kinder sprechen sich einheitlich gegen einen Umzug aus, werden aber von den Worten Daddys überzeugt, dass sie in Chicago eine noch viel bessere Familie abgeben. Natürlich sieht die Realität anders aus: Während Kate auf eine zweiwöchige Promo-Tour für ihr Buch geht, wächst Tom die Arbeit über den Kopf und die Familie droht, sich immer mehr zu zerstreiten.

An diesem Film sind drei Schauspieler beteiligt, von denen ich eigentlich wenig halte (Steve Martin, Tom Welling, Ashton Kutcher), ein Regisseur, der sich bisher nicht wirklich einen Namen gemacht hat, und er handelt von einer Geschichte, die mich normalerweise absolut nicht interessiert. Trotzdem hatte ich meinen Spaß - woran liegt das? Abgesehen davon, dass ich mich, wie immer vor einen Film, natürlich ordentlich zugedröhnt habe, wohl vor allem an einigen witzigen und originellen Einfällen, die uns das Drehbuch beschert. Es ist aber auch diese eingangs erwähnte Warmherzigkeit, die zwar lediglich das Wunschdenken vieler vornehmlich amerikanischer Regisseure widerspiegelt, in geringem Maße aber auch sehr angenehm ist. Die sich vollziehende Handlung ist zudem gar nicht mal so dumm. Nach und nach führen die einzelnen Faktoren (Umzug, Eltern haben keine Zeit, Dorfkinder kommen in der Stadt-Schule nicht zurecht) zu Unruhen innerhalb der Familie. Große Tiefen werden damit zwar nicht erreicht, jedoch präsentiert sich der Film so wenigstens nicht als bloße Nummernrevue.

Das Highlight aus darstellerischer Sicht stellt ohne Zweifel Ashton Kutcher dar. Einzig ihm war es zu verdanken, dass "Butterfly Effect" die Schwelle vom guten zum großartigen Film nicht überschreiten konnte, doch im Genre der Komödie ist er zu Hause. Dass er dann auch noch ein selbstverliebtes Arschloch spielen darf, passt wie die Faust aufs Auge. Leider macht er sich im gesamten Film recht rar; seine Auftritte wirken stets sehr erfrischend. Die Charaktere Tom und Kate sind natürlich nur aufs Nötigste beschränkt, wodurch bei Steve Martin und Bonnie Hunt auch keine Probleme in der Verkörperung dieser auftreten. Auch wenn mal ein wenig ernstes Spiel angesagt ist, kauft man ihnen das ab. Ebenso das Ehepaar mit zwölf Kindern. Und was wäre zum Herren Welling noch zu sagen? Sehr oft habe ich die Serie "Smallville", die erzählt, wie Superman zu Superman wurde, nicht gesehen, aber jedes Mal, wenn er sich im Bild befindet, halte ich ihn für Clark Kent. Ähnlich ergeht es mir mit Sarah Michelle Gellar, bei der man stets einen aufkreuzenden Vampir vermutet. Gellar hat diese Rolle immerhin sieben Jahre gespielt, Welling habe ich nur in einigen Folgen gesehen und fühlte mich trotzdem stets an diese Rolle erinnert. Ein gutes Zeichen für schauspielerische Vielfalt sieht wohl anders aus.

Man kann ihn sich also durchaus ansehen, diesen Film. Es ist aber eigenartig: Ich weiß, dass mich "Im Dutzend billiger" gut unterhalten hat, bezweifle aber, dass ich ihn mir irgendwann ein weiteres Mal ansehen werde. Das liegt daran, dass es einfach zu viele Filme dieser Art gibt und er sich, vielleicht abgesehen von einer etwas höher liegenden Zahl an gelungenen Gags, kaum von der breiten Masse abhebt. Nötig war dieser Film auf keinen Fall und genau das ist es sicherlich auch, was viele in Zeiten kollektiven Kreativitätsverlustes kritisieren. Der in einigen Wochen startende Nachfolger scheint wohl noch eine Spur schlechter wegzukommen.



Note: 3+



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