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Kifferwahn



Land: USA
Laufzeit: 112 Minuten
FSK: 12
Starttermin: 27. April 2006

Genre: Musical-Komödie

Regie: Andy Fickman
Drehbuch: Kevin Murphy, Dan Studney
Darsteller: Christian Campbell, Kristen Bell, Alan Cumming, Steven Weber, Ana Gasteyer, John Kassir, Amy Spanger, Robert Torti, Neve Campbell
Kamera: Jan Kiesser
Schnitt: Jeff Freeman
Musik: Dan Studney, Kevin Murphy








Es ist nicht überliefert, ob Regisseur Andy Fickman (nein, so möchte man nicht heißen) diesen Film in dem Titel gebenden Wahn erschaffen hat, doch wenn ein beachtlicher Teil des Publikums den Saal bereits nach zehn Minuten verlassen hat und andere wiederum am Ende begeistert Beifall klatschen ist eines klar: Hate it or love it.

Wir schreiben das Jahr 1936. In einer Schule findet, im Auftrag der amerikanischen Regierung, eine Info-Veranstaltung für Eltern statt. Gezeigt wird ein Film, der über die fatalen Auswirkungen des Haschisch-Konsums aufklären soll - dem neuen Star am Drogenhimmel sozusagen. Die Hauptrollen in diesem Film spielen die beiden völlig unschuldigen Teenager Jimmy Harper (Christian Campbell) und Mary Lane (Kristen Bell), der Romeo und die Julia des 20. Jahrhunderts. Während Mary eifrig ihren Schulpflichten nachkommt, gerät Jimmy nach und nach in den Bann der Haschisch-Zigarette. Zu verdanken hat er das dem Drogen-Dealer Jack Stone (Steven Weber), der ihn mit in sein Haus genommen hat, wo wahre Orgien stattfinden. Wird Jimmy so sein Leben verprassen oder können ihn die Engelsgleiche Mary und Jesus (Robert Torti) doch noch da herausholen?

Die Idee zu diesem Film ist auf einer Autofahrt von Oakland nach Los Angeles im Jahre 1997 entstanden. Kevin Murphy und Dan Studney, die Drehbuchautoren, lauschten dem Song "Joe's Garage" von Frank Zappa, als ihnen eine Zeile im Gedächtnis blieb - diese handelte von katholischen Schulmädchen, die hinter einem Pfarrhaus kifften. Studney verbildlichte sich diese Szene und offenbarte Murphy die Idee eines "Reefer Madness"-Musicals (so der Original-Titel). Noch vor der Ankunft in Los Angeles war Lied Nummer 1 fertig. Am Ende sind 16 Musical-Einlagen entstanden, die nun darauf warten, vom Zuschauer genossen zu werden.

Die erste Frage, die man sich stellen sollte, ist Folgende: "Kann ich etwas mit Musicals anfangen?". Ich selbst kann es eigentlich nicht (beziehungsweise sehe die exorbitant hohen Preise nicht durch Qualität gerechtfertigt), habe jedoch am "Kifferwahn" Gefallen gefunden. Nicht jedes Stück weiß zu begeistern, doch muss man allen 16 Einlagen mindestens einen gewissen Unterhaltungswert zusprechen. Zumal aus vorangegangenem Satz hervor gehen sollte, dass es eben auch jene begeisternden Stücke gibt. Sei es auf musikalischer Ebene ("Loved by Mary, loved by Mary, loved by Mary Lane…" - dieses Lied wird mir wohl so schnell nicht mehr aus dem Kopf gehen) oder im Hinblick auf manch geniale Choreographie oder Tanzeinlage - bei einigen Stücken kann man einfach nicht anders, als sich von der guten Laune überwältigen zu lassen. Irgendwelche Teile des Körpers bewegen sich von ganz alleine mit - und seien es nur die Füße.

Lachen darf man dann eher abseits der Musical-Momente, die etwa die Hälfte des Films einnehmen, vielleicht sogar etwas mehr. In "Kifferwahn" werden ziemlich viele Sachen auf die Schippe genommen: ein idyllisches Kleinstadt-Leben und die Rolle von Einwanderern und Farbigen zum Beispiel. Dazu lebt der Film von seinen vielen skurrilen Einfällen: So versucht beispielsweise Jesus, feierlich präsentiert, höchstpersönlich Jimmy wieder auf den richtigen Pfad zu führen. Gegen Ende geht es dann ziemlich "Shaun of the Dead"-like zu, so dass auch eine Freigabe ab 16 nicht unbedingt überrascht hätte. Sex und Drogen sei Dank wurde der Film in den USA mit einem R-Rating bestückt.

Wenn man mit dem hohen Musical-Anteil klarkommt und zudem auf eine nette, kleine Satire Lust hat, ist "Kifferwahn" keine schlechte Wahl. Offensichtliche Schwächen besitzt er keine, jedoch ist einfach das Grundgerüst der Story wenig interessant. Der Spaß resultiert aus Situationskomik sowie manch richtig gelungener Show-Einlage. Respekt übrigens an die Darsteller, die sicherlich jede Menge Freude beim Dreh hatten; zumindest lassen ihre teils begeisternden Auftritte darauf schließen.



Note: 2



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