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Contact



Land: USA
Laufzeit: 150 Minuten
FSK: 12
Starttermin: 9. Oktober 1997

Genre: Science-Fiction

Regie: Robert Zemeckis
Drehbuch: James V. Hart, Michael Goldenberg
Darsteller: Jodie Foster, Matthew McConaughey, James Woods, John Hurt, Tom Skerritt, Angela Bassett, William Fichtner, David Morse, Geoffrey Blake, Maximilian Martini, Rob Lowe, Jake Busey, Jena Malone, Tucker Smallwood, Sami Chester, Timothy McNeil
Kamera: Don Burgess
Schnitt: Arthur Schmidt
Musik: Alan Silvestri








Die Wissenschaftlerin Ellie Arroway (Jodie Foster) ist besessen von der Idee, die Existenz außerirdischer Intelligenz zu beweisen. Doch wie so vielen anderen Forschern in diesem Gebiet wird auch ihr kaum Aufmerksamkeit geschenkt, vielmehr belächelt man ihre Arbeit. Als sich die finanzielle Situation von Dr. Arroway zunehmend verschlechtert, gelingt es ihr tatsächlich, im Rahmen des weltweit bekannten SETI- Projektes und mit einer großen Portion Glück, eine Nachricht aus dem All aufzuzeichnen: Eine fremde Lebensform macht ein verschlüsseltes Angebot zur Kontaktaufnahme! Ein großer Augenblick der Menschheitsgeschichte scheint bevorzustehen, denn die Nachricht ist mehr als nur das, was sie erst zu sein scheint...

Science-Fiction-Filme, die auch auf philosophischer Ebene punkten können, sind rar gesät. Das Jahr 1997 stand ganz im Schatten des Super-Blockbusters "Independence Day". Roland Emmerich konnte einen großen Erfolg mit diesem Film feiern - weltweit, und das als deutscher Regisseur. Dies führte vielleicht dazu, dass die Film-Perle "Contact" fast unbeachtet blieb, der Erfolg an den Kinokassen war nicht dürftig, aber eben auch nicht richtig erfreulich. "Contact" bewegte sich im oberen Mittelfeld, zumindest was den kommerziellen Erfolg angeht. Der Inhalt von "Contact", also die Story, ist alles andere als scheinbar langweilig. Sie zieht ihre Besonderheiten aus dem Mix von reinem Sci-Fi und einem gewissen Bezug auf die Realität. So findet das reale SETI-Projekt (Search for Extraterrestrial Intelligence) seinen Platz im Film. Auch andere authentische Orte wie der Weltraumbahnhof Cape Canaveral sind vorhanden. Der Realismus wird leider am Anfang des Filmes dem Zuschauer zu sehr nahe gebracht - die daraus resultierende Folge ist, dass man nur Bahnhof versteht. Der erste kleine Minuspunkt wird hier sichtbar.

Eine weitere Überraschung erlebt man dann jedoch mit dem Fortschreiten des Plots, man sieht dann unseren altbekannten Bill Clinton - heute im Ruhestand - dort logischerweise noch nicht. Er wurde per digitaler Technik und mit Hilfe von speziellen Kameraillusionen in den Film integriert. Dieses Handwerk könnte einem doch bekannt vorkommen - richtig! Robert Zemeckis, der schon für "Forrest Gump" verantwortlich war, zieht hier die Fäden im Hintergrund. Der Stab der Schauspieler in "Contact" ist üppig dimensioniert, neben Jodie Foster fallen alle meist positiv auf, so auch z.B. James Woods, John Hurt und Tom Skerritt. Leider kann gerade Matthew McConaughey den anderen nicht ganz folgen, zu vorhersehbar und klischeehaft spielt er seine Rolle als Liebhaber für eine Nacht und Möchtegernpriester. Nun zur Hauptdarstellerin Jodie Foster. Sie legt neben John Hurt die beste Leistung als Schauspieler ab. Geradezu routiniert und doch genial spielt sie die ehrgeizige Wissenschaftlerin Ellie Arroway. Insgesamt gesehen orientiert sich ein Großteil des Films gerade an ihr, deshalb kann sie ihr schauspielerisches Können (leider) nur fast ganz entfalten.

Kommen wir nun zum handwerklichen und akustischen Aspekt des Filmes. Tricktechnisch geizt "Contact" mit visuellen Reizen, erstaunlicherweise wirkt das eben dank Foster überhaupt nicht negativ. Und selbst wenn Tricks rar gesät sind, man hat nichts dem Zufall überlassen: Sie sehen gut aus, bilden aber noch lange nicht eine Einheit mit dem übrigen Film, erst im Zusammenspiel mit Jodie Foster (...und das greift) funktioniert das Ganze. Vor allem die Anfangsszene von "Contact" ist gewagt - wie auch wunderschön und dessen Auflösung herrlich philosophisch. Wer noch nicht weiß, was ich meine, sollte sich den Film unbedingt anschauen. Auch Storytechnisch geht es gewagt daher - der Anfang ist wie gesagt noch äußerst realistisch und leider auch etwas langatmig gehalten, der Film gewinnt aber pünktlich mit dem Eintreffen der außerirdischen Nachricht an Fahrt, zwischendrin gibt es immer wieder kleine Überraschungen, so z.B. WAS die Nachricht eigentlich ist. Das Ganze endet dann in einem überraschenden Finale, das wunderschön gelungen ist. Die Story wird außerdem noch von einer "intelligenten" Kameraarbeit verfolgt.

Unterm Strich bietet "Contact" eine etwas andere Unterhaltung als gewohnt, vielleicht auch etwas weitab vom Mainstream. Aber diese vermeidliche Schwäche ist gerade die größte Stärke des Films, vor allem in den 90ern, wo eine Neuorientierung im Geschmack der Kinozuschauer stattfand. Deshalb ist er eine willkommene Abwechslung und nebenbei mal DER wirkliche Science-Fiction-Film der 90er.

Fazit: Ein Film voller Überraschungen - nach einem zähen Anfang gewinnt er kräftig an Fahrt. Er ist der beste Sci-Fi-Film der späten 90er.



Note: 2+



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