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Herbie Fully Loaded



Land: USA
Laufzeit: 102 Minuten
FSK: ohne Altersbeschränkung
Starttermin: 4. August 2005

Genre: Fantasy-Komödie

Regie: Angela Robinson
Drehbuch: Thomas Lennon, Robert Ben Garant, Alfred Gough, Miles Millar
Darsteller: Lindsay Lohan, Michael Keaton, Matt Dillon, Breckin Meyer, Justin Long, Cheryl Hines, Jimmi Simpson, Jill Ritchie, Thomas Lennon, Jeremy Roberts, Scoot McNairy, E. E. Bell, Peter Pasco, Mario Larraza, Patrick Cranshaw, Amy Hill, Jim Cody Williams
Kamera: Greg Gardiner
Schnitt: Wendy Greene Bricmont
Musik: Mark Mothersbaugh








Herbie, der eigensinnige VW-Käfer mit Herz und Seele, hat nicht nur deutlich mehr PS als früher unter der Haube und so manch neuen Trick auf Lager, sondern auch einen neuen Besitzer. Besser gesagt: eine neue Besitzerin. Maggie Peytons (Lindsay Lohan) größter Traum ist es, einmal ein Nascar Rennen zu fahren. Dieser Wunsch kommt nicht von ungefähr, denn Maggie stammt aus einer legendären Rennfahrerfamilie. Aber ihr übervorsichtiger Vater Ray (Michael Keaton) unternimmt alles, um seine Tochter davon abzuhalten, ihren Traum zu verwirklichen. Als Ray sein Versprechen einlösen muss, Maggie ein Auto zum Schulabschluss zu kaufen, nimmt er sie mit zum Schrottplatz. Mit Schrott kann man keine Rennen fahren, glaubt der besorgte Vater. Und auch Maggie hatte sich eher etwas Cooles, Sportlicheres vorgestellt. Doch als sie den verrosteten weißen 60er-Jahre-Käfer mit der Nummer "53" sieht, ist es fast Liebe auf den ersten Blick. Zu Ihrer eigenen Überraschung knattert Maggie mit einem rauchenden und stotternden "Herbie" davon. Sehr schnell findet sie dann jedoch heraus, dass dieses alte Auto nicht nur etwas ganz Besonderes ist, sondern auch über ungeahnte, magische Fähigkeiten verfügt.

Wer erinnert sich nicht an den kleinen süßen VW-Käfer, der Anfang der 70er als "Love Bug" die Kinos unsicher machte? Ins Leben gerufen wurde Herbie damals von den Disney-Filmstudios. Der Andrang in den Kinos war damals ungeheuer groß. Auch die (inhaltlich schwächeren) Fortsetzungen konnten das überraschenderweise wiederholen. In den letzten Jahren wurde es um VWs Knutschkuller jedoch ruhig; diverse TV-Produktionen wurden sogar kaum noch beachtet. Grund genug für Disney, es noch mal zu versuchen. Herbie ist also zurück und was soll man sagen - das Konzept, mit dem Disney seit jeher arbeitet, funktioniert auch heute noch, denn "Herbie Fully Loaded" präsentiert sich als nahezu perfekte Familienunterhaltung. Diesen Umstand musste sich sogar der Autor dieser Rezension eingestehen, denn auch ich bin mit ziemlich niedrigen Erwartungen in diesen Film gegangen und muss sagen, dass diese weit übertroffen wurden. Der Film ist demnach eine kleine Überraschung.

Vielen dürften noch die nostalgisch anmutenden Fahrsequenzen in Erinnerung geblieben sein. Auch im neusten Teil der Serie ist dies beibehalten wurden, quasi als Hommage an die alten "Herbies". Digital aufgemotzt wurden lediglich einige Gefühlsregungen des Käfers, zum Beispiel wenn sich Herbie knuddelig süß nach einer Autowäsche vom unangenehmen Wasser befreit. Alles andere wurde wieder mit Stunts, Zeitraffersequenzen und mechanischen Effekten realisiert - und das ziemlich gut. Und wie gesagt: All das macht "Herbie Fully Loaded" (welch merkwürdig klingender Filmtitel) so sympathisch. Noch viel sympathischer ist aber das Zugpferd dieses Films: die Story. Sicher, auch hier wird und kann eigentlich nichts Neues kommen, doch das Drehbuch weiß mit dem Disneytypischen Charme zu überzeugen. In erster Linie ist hier natürlich Herbie zu nennen. Der kleine Käfer strotzt nur so vor Persönlichkeit. Dies sieht man wunderbar in der Szene auf dem Schrottplatz am Anfang des Films. Schon hier wird kräftig auf die Tränendrüse gedrückt, gleichzeitig werden aber auch einige Gags auf den Zuschauer losgelassen. Das ist nicht neu, aber kurzweilig. Zumindest ist dies über längere Passagen im Film so, aber nicht immer.

Die Gründe dafür sind leider, wie die Pluspunkte auch, breit gefächert. In allererster Linie fällt die Vorhersehbarkeit der einzelnen Handlungsstränge auf. Man hat einfach alles irgendwo schon mal gesehen. Dieser Umstand durchläuft den gesamten Film; das Rennen am Ende ist fast schon klischeehaft, denn es kommt in jedem "Autofilm" vor. "Thunderbolt" und Konsorten lassen also grüßen. Des Weiteren wird man einfach nicht das Gefühl los, in einem riesigen Werbespot von Volkswagen gelandet zu sein. Nicht viel besser kommen die einzelnen menschlichen Protagonisten daher. Sie alle sind leider (wieder einmal) nur Beiwerk für den einzigen wirklichen Star des Films: Herbie. Aber sie reichen aus, um eine halbwegs vernünftige Story um Freundschaft und Treue entstehen zu lassen. Diese sind wohl die elementaren Zugpferde des Films und in diesem zentralen Punkt funktioniert er erstaunlich gut.

Alles in allem bietet "Herbie Fully Loaded" dem Zuschauer einen schönen Familienabend, denn der Film ist vor allem eines: kurzweilig. Auch der eine oder andere emotionale Moment ist vorhanden, wird aber durch lustige Slapstickeinlagen von Herbie aufgelockert. Storytechnisch wird leider überhaupt nichts wirklich Neues geboten; hier geht der Streifen völlig unter. Letztendlich bleibt der Film also im gehobenen Mittelfeld und allein das trotzt allen Erwartungen.

Fazit: Gelungene, wenn auch nicht gerade innovative Fortsetzung des berühmten kleinen "Love Bugs".



Note: 3+



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