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The Ring



Land: USA
Laufzeit: 115 Minuten
FSK: 16
Starttermin: 13. Februar 2003

Genre: Horror

Regie: Gore Verbinski
Drehbuch: Ehren Kruger
Darsteller: Naomi Watts, Martin Henderson, Brian Cox, David Dorfman, Daveigh Chase, Lindsay Frost, Amber Tamblyn, Rachael Bella, Jane Alexander, Shannon Cochran, Sandra Thigpen, Richard Lineback, Pauley Perrette, Sara Rue, Joe Chrest, Sasha Barrese, Tess Hall, Adam Brody, Alan Blumenfeld, Ronald William Lawrence, Stephanie Erb, Michael Spound, Art Frankle, Billy Lloyd
Kamera: Bojan Bazelli
Schnitt: Craig Wood
Musik: Hans Zimmer








Die Neugier der jungen Journalistin Rachel (Naomi Watts) wird durch den Tod eines jungen Mädchens geweckt. Ihre Freunde erzählen Rachel von einem geheimnisvollen Videoband... eine Legende, einen Fluch soll es beinhalten. Dieses Video soll das Mädchen gesehen haben, genau wie vier andere Teenager. Sie alle starben genau sieben Tage nachdem sie es gesehen haben auf mysteriöse Art und Weise. Durch ihre Kombinationsgabe macht Rachel das Video ausfindig - und sieht es sich an, ist schockiert was es beinhaltet. Daraufhin erhält sie einen unbekannten Anruf: Man sagt ihr, sie habe noch sieben Tage Zeit, dann soll sie sterben. In Panik versucht sie diesen Fluch mit Hilfe des Videos zu brechen. Eine Reise in menschliche Abgründe beginnt.

"The Ring" ist nach "The Sixth Sense" und der "Scream"-Reihe eine ganz andere Art von Horrorfilm. Er hat es geschafft, ohne großartige, aufwendige bzw. beeindruckende Effekte und ohne Blutvergießen eine Grusel-Atmosphäre zu schaffen, die seit "The Sixth Sense" kein anderer Film mehr zu bieten hatte. Der Film geht teilweise extrem, nicht auf die Nerven, sondern an die Nerven. Erreicht wird das durch die düstere Szenerie (es herrscht fast nur schlechtes Wetter, fast kein Sonnenschein) und die Musik glänzt durch eigenwillige Kompositionen. Abgerundet wird das Ganze durch eine nachvollziehbare, wenn auch nicht immer logische Story. Sie zwingt den Zuschauer geradezu, immer weiter zu schauen, bis das Geheimnis des Videos gelüftet ist. Und es fällt beim ersten Anschauen wirklich schwer, die Augen auf den Fernseher zu halten. Der Grund: der heimliche "Hauptdarsteller" des Films ist der Fernseher selbst! Damit manifestiert "The Ring" geschickt die Angst des Zuschauers auf so simple wie geniale Art und Weise. Die bekannteste Szene, die hier nicht zum Ausdruck kommt, zeigt es. Wer nicht weiß, was ich meine, sollte sich den Film schleunigst anschauen! Tipp: Sie wurde schon in "Scary Movie 3" parodiert.

Auch der Inhalt des besagten Videos ist Gore Verbinski (drehte einst "Mäusejagd"!) richtig bizarr gelungen, diesen bindet er auch geschickt in die Story mit ein. Wenn man sein Werk einmal gesehen hat, kommt der eigentliche Clou: Erstmals seit Langem kann man wieder über einen Horrorfilm philosophieren. Woher kommt dieses Video? Wer hat es gemacht? Warum ist das darauf, was darauf ist? Folgt man der Story, die Rachel durchläuft, dürfte etwas auffallen: Sie beschreibt einen Ring - gemäß ihres Film-Zitats "Wir sind wieder dort, wo wir angefangen haben". Auch der Deckel des Brunnens beschreibt einen Ring, dieser stellt sich auf dem Filmplakat jedoch "nur" als Ring dar! Einen Ring formt auch das im Film auftauchende Leiden, dass das Video auslöst, wenn man es sich anschaut. All das sind Dinge und Fragen, die "The Ring" aufwirft und die er längst nicht alle beantwortet. Dies kommt diesmal dem Film zugute, im Gegensatz zu anderen Horrorfilmen.

Der quasi einzige "richtige" Schockeffekt des Films ist so clever eingebettet, dass er zu dem Besten gehört, was es in diesem Genre gibt. Auch hier gilt es, die Soundanlage aufzudrehen! Er funktioniert auch nach mehrmaligem Sehen des Films recht gut. Das liegt auch daran, dass dort fast die einzige Stelle des Films ist, wo keine Spannung herrscht. Auch der Großteil der Darsteller überzeugt überraschenderweise. Selbst das Ende von "The Ring" gelang Gore Verbinski nicht schlecht, es ist zweischneidig gehalten, gewissermaßen ein "Happy-End mit bösen Hintergedanken". "The Ring" ist zwar ein Remake, muss sich unterm Strich aber nicht vorm Original verstecken. Das schafft nicht jeder Film.

Aber auch "The Ring" ist nicht ohne Fehler. Das liegt zum einen daran, dass es auch hier wieder die altbekannte Eltern-Kind-Beziehung gibt, diese will man seit "The Sixth Sense" nicht wirklich mehr sehen. Denn trotz der guten(!) Schauspieler ist auch hier der kleine Aiden (Brian Cox) leider fehlbesetzt. Man muss Gore Verbinski auch den Vorwurf machen, dass er wichtige Szenen aus dem japanischen Original schamlos kopiert hat, diese aber auch zugegebenermaßen gut weiterentwickeln konnte. Aber wir sprechen hier ja auch von einem Remake. Leider hat sich auch ein riesiger unlogischer Filmfehler im letzen Drittel des Films eingeschlichen. Man beachte die Szene, wo Rachel einen Stein in den Brunnen wirft. Schaut es euch an und ihr wisst, was ich meine. Das ist im Original wesentlich besser und realistischer gelungen. Aber das kennt man ja von Hollywood nicht anders. All das reicht aus, um "The Ring" eine sehr gute Bewertung zu verwähren.

Fazit: Seit "The Sixth Sense" gab es keinen besseren Horror mehr. Trotz kleinerer Schwächen ein Highlight im Horrorgenre. Und es ist ein Remake (!). Nichts für schwache Nerven.



Note: 2+



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