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Zathura



Land: USA
Laufzeit: 101 Minuten
FSK: 6
Starttermin: 2. Februar 2006

Genre: Science-Fiction-Abenteuer

Regie: Jon Favreau
Drehbuch: David Koepp, John Kamps
Darsteller: Jonah Bobo, Josh Hutcherson, Tim Robbins, Dax Shepard, Kristen Stewart
Kamera: Guillermo Navarro
Schnitt: Dan Lebental
Musik: John Debney








Wenn sich der sechsjährige Danny (Jonah Bobo) und sein zehnjähriger Bruder Walter (Josh Hutcherson) erst einmal so richtig in der Wolle haben - was oft ausdauernd und lautstark geschieht - können nicht mal ihre Eltern sie trennen. Als die Beiden jedoch mitsamt Familie und komplettem Haus von einem magischen Brettspiel geradewegs in die Weiten des Weltalls katapultiert und dort mit einer gefährlichen Situation nach der anderen konfrontiert werden, ist es an der Zeit, den Streit über Bord zu werfen...

Ein Film, in dem es um ein seltsames Spiel mit unglaublicher Macht geht - klingt ganz nach "Jumanji". Und in der Tat könnte man denken, es handelt sich zumindest um den inoffiziellen Nachfolger. Jedoch ist es nur eine weitere Geschichte von Autor Chris Van Allsburg, die von Jon Favreau verfilmt wurde. Favreau sollte all jenen ein Name sein, die den fantastischen "Der Polarexpress" gesehen haben. Nun allerdings ist es an Zeit, sich dem Film "Zathura" etwas näher zu widmen...

Haupt- und Nebendarsteller werden recht schnell eingeführt (viele davon gibt es nicht), ebenso wie die zentrale Thematik: Brüderlichkeit unter Brüdern, denn diese Eigenschaft haben sich Danny und Walter noch nicht zu eigen gemacht. So besteht das Vorgeplänkel meist aus Rangeleien und Streit - den Vater der Beiden mit eingeschlossen. Soll heißen: Wirklich Weltbewegendes passiert nicht. Das ändert sich natürlich mit dem obligatorisch zufälligen Fund des Spieles "Zathura". Lustig ist das Spiel meist dank den Spielkarten, die ausgeworfen werden. Diese sagen einem nicht nur, was als Nächstes passiert, sondern leiten die gesamte Geschichte - wer "Jumanji" kennt, weiß was kommt: lauter mal mehr, mal weniger gut ausgearbeitete Ereignisse. Leider überwiegt Letzteres bei "Zathura". Die ersten beiden Aktionen des Spiels sind ganz nett, die anderen jedoch einfach nur überflüssig, beziehungsweise recht nichts sagend.

Das, was das All beinhaltet, haben die Effektspezialisten größtenteils gut auf die Leinwand bekommen, sich jedoch weniger an Realismus gehalten. In den Weiten des Alls kann kein normales Feuer existieren und Wasser würde auch gleich gefrieren ... aber wollen wir mal nicht so sein, denn "Zathura" ist ein Kinderfilm. Wieso dann aber solche bombastisch laut gedrehten Soundeffekte und beängstigenden Kellergewölbe samt Killerroboter? Vor diesen Aspekten dürften sich kleinere Kinogänger im schlimmsten Fall einfach nur fürchten. Man hat einfach das Gefühl, "Zathura" ist ein Film für Kinder, den aber nur Erwachsene verstehen können. Diese Tatsache führt letztendlich dazu, dass man nun nicht weiß, ob man in einem Kinder- oder Actionfilm ist. Die Bösewichte, die den Namen Zorgons tragen, sind nicht gerade der erhoffte Augenschmaus - bestenfalls entfernte Verwandte von Echsen.

Was bleibt noch zu sagen? Nun, nicht viel. "Zathura" bedient sich klassischer Elemente des Abenteuerkinos, scheitert jedoch an deren effektiver Umsetzung. Kluge Denkansätze wie die Spielereignisse (die für sich aber auch nicht wirklich neu sind) werden gleich wieder mit billigen Dialogen und recht durchschnittlichen Charakteren zunichte gemacht. Positiv fallen noch die Verarbeitung von Sternschnuppen und die Wirkung eines Fahrrads im Weltall auf - das ist aber leider zu wenig. Den finalen Stoß gibt es noch am Ende des Films: Völlig aus der Luft gegriffen ist hier die Methode, um den Kernaspekt des Filmes zu lösen (Brüderlichkeit). Doch hier soll erst einmal nichts weiter verraten werden, doch wer "Zathura" sieht, denkt jedoch: "Das soll es nun gewesen sein?".

Am Ende macht es nichts, denn selbst die letzte (lustige) Filmszene kann nicht über einen durchschnittlichen Film hinwegtäuschen, der auf Kinderniveau sein will, jedoch immer wieder in den Geschmack älterer Semester hineinzurutschen droht. Da ist es kein Wunder, dass "Zathura" in den meisten Kinos nur kurz oder fast gar nicht läuft. Er ist und bleibt unbedeutend, für einen netten anspruchslosen Abend jedoch geeignet.

Fazit: Gewöhnliches Kindermärchen, das jedoch schlecht umgesetzt wurde. Einzig die Effekte überzeugen.



Note: 4



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