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Das war 2005



René


Was brachte mir das Kinojahr 2005? Visuell beeindruckende Erlebnisse ("House of Flying Daggers"), eine blutig-komische Parodie ("Shaun of the Dead"), eine gelungene Fortsetzung eines Kult-Films ("Meine Braut, ihre Schwiegereltern und ich"), ein interessantes, wenn auch schon einige Jahre altes Regie-Debüt ("Following"), die Neuinterpretation einer der bekanntesten Comic-Figuren ("Batman Begins"), große Emotionen ("L.A. Crash"), eine berührende Dokumentation ("Die Reise der Pinguine"), liebevolle Animationsfilme ("Wallace & Gromit auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen"; "Tim Burton's Corpse Bride"), den Meister der Fernsehunterhaltung auf der großen Leinwand (Joss Whedon mit "Serenity") und hundsgemeinen Spaß an pubertierenden Kindern ("Terkel in Trouble").

Natürlich gab es auch 2005 wieder die ganz großen Produktionen; die Blockbuster. Entweder sehr gut oder enttäuschend - ein Mittelding gab es diesmal nicht. Zu den Enttäuschungen zählen "Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia" sowie "Die Insel". "King Kong" überzeugte als tragisch-bombastischer 3-Stunden-Brocken, "Harry Potter und der Feuerkelch" überraschte als spannend-witzige Buchverfilmung. Der Titel "Blockbuster des Jahres" geht jedoch an einen anderen: "Star Wars: Episode III - Die Rache der Sith". George Lucas hat es tatsächlich geschafft, den besten Teil der Saga abzuliefern. Wer dieses Geschenk nicht angenommen hat, ist selber schuld. "Sin City" als Blockbuster zu bezeichnen, widerstrebt mir. Dieser Film revolutionierte das Kino gewissermaßen mit seiner spektakulären Schwarz-Weiß-Optik und dem größten Coolness-Faktor des Jahres.

Aus dem Low-Budget-Bereich wussten zwei Filme ganz besonders zu überzeugen: "Saw" brachte Anfang des Jahres endlich wieder frischen Wind ins Horror-Genre: knallhart, gut durchdacht und mit der besten Schlusswendung der letzten Jahre. Einige Monate später folgte "Garden State", sogar noch einen Tick besser. Das sensationelle Regie-Debüt von Zach Braff, der auch das Drehbuch schreib und den Hauptcharakter verkörperte, begeisterte mit erfrischend realistischen Darstellern und Dialogen sowie dem wohl besten Soundtrack des Kinojahres.

Leider hielt es auch einige Enttäuschungen parat. "Antikörper" hat sich nicht als die deutsche Antwort auf "Sieben" oder "Das Schweigen der Lämmer" erwiesen, sondern lediglich als ein weiterer ideenloser Abklatsch. Das im Vorfeld viel umjubelte "11:14" wurde von einigen auf Grund seiner verschachtelten Erzählweise mit "Memento" verglichen. Kleiner, aber feiner Unterschied: Bei "11:14" steckte nichts dahinter - alles nur Show. Auch "Wächter der Nacht", der russische Fantasy-Hit, konnte meine Erwartungen nicht erfüllen, denn auch hier trat wieder einmal in Kraft: "außen hui, innen pfui" - die düstere Optik konnte nicht über teils dramatische inhaltliche Schwächen hinwegtäuschen. Keine wirkliche Enttäuschung stellte "Per Anhalter durch die Galaxis" dar, da es im Vornherein als ausgeschlossen galt, den Humor von Douglas Adams auf die große Leinwand zu übertragen.

Und der Rest? Gute Filme, durchschnittliche Filme, nicht weiter der Rede wert. Es war kein wirklich spektakuläres Kinojahr. Es wurde Diskussionsstoff geliefert, jedoch nicht übermäßig viel. Warten wir ab, welche Bruchlandungen und Entdeckungen das Jahr 2006 für uns bereithält.


Top 10
  1. Sin City
  2. Garden State
  3. Star Wars: Episode III
  4. Saw
  5. Harry Potter und der Feuerkelch
  6. Serenity
  7. King Kong
  8. L.A. Crash
  9. Terkel in Trouble
  10. Aviator

Flop 5

Einen absoluten Super-Flop gibt es nicht. Keiner dieser Filme verdient das Prädikat "unerträglich".
  1. Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia
  2. 11:14
  3. Cry_Wolf
  4. Die Insel
  5. Per Anhalter durch die Galaxis


Sebastian


Nun ja. Das Jahr begann für mich gleich mit einem visuellen Paukenschlag: "House of Flying Daggers" überzeugte mich mit guter Kampfchoreographie (jedoch kein Vergleich zu dem, was Jackie Chan in den 80ern gemacht hat) und den buntesten Farben, die ich bisher gesehen habe. Weiter ging es gleich mit dem witzigsten Film des Jahres: "Shaun of the Dead" - ein ausgelutschtes Genre mal anders. Das Frühjahr präsentierte sich dann eher mäßig; angefangen vom unansehnlichen Horrorfilm-Remake "Der Fluch - The Grudge", bis hin zum wirklich unterirdischen Aufguss von "Blade", nämlich "Blade Trinity". "Saw" stellte anschließend einen kleinen Lichtblick dar, um den mir aber zu viel Rummel gemacht wurde. Fakt ist: Meine Erwartungen blieben hier unerfüllt; trotzdem ein guter Film.

Nach einem lustigen Ben Stiller-Streifen folgte ein unspektakulärer Frühsommer: "The Ring 2" (solide, aber auch nicht ganz das, was es einmal war) und der potentielle Mega-Flop "Krieg der Welten", der bei mir noch mal mit einem blauen Auge davon kommen konnte - kein guter, aber auch kein grottenschlechter Film.Der Hochsommer wartete mit einem charmanten "Herbie Fully Loaded" auf und enttäuschte gleichzeitig mit "Die Insel" und "Land of the Dead". Kommen wir zum brutalsten Film des Jahres: "Sin City". Ein guter Streifen, der meiner Meinung nach aber viel zu sehr in den Himmel gehoben wurde, denn sind wir doch mal ehrlich - Parallelen zu "Kill Bill" sind offensichtlich.

Tja, der Rest des Jahres verlief recht ruhig. "Dark Water" und "Stealth" waren recht mau, doch der Schock kam noch: Das hochgepriesene "Wächter der Nacht" sorgte bei mir für angenehme Schlafstunden im Kinosessel. Mal im Ernst - die Enttäuschung des Jahres für mich. Im November folgte "The Descent"; ein recht unbekannter Film und für mich gleichzeitig der Beste des Jahres: innovative Ideen an innovativen Drehorten und alles läuft nach klassischen Horrorstrickmustern ab - eine Meisterleistung. Das Jahr klingt nun mit dem recht mauen "Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia" aus und hinterlässt mit dem Herzschmerz-Event-Kino "King Kong" einen befriedigenden Eindruck.


Bester Film: The Descent
Schlechtester Film: Blade Trinity
Größte Enttäuschung: Wächter der Nacht
Beste Komödie: Shaun of the Dead
Knubbeligster Film: Wallace & Gromit auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen
Bester Event-Film: King Kong
Bestes Filmende: Der verbotene Schlüssel
Beste Filmszene: Eistanz von Anne und Kong
Bestes visuelles Erlebnis: House of Flying Daggers
Langweiligster Film: Harry Potter und der Feuerkelch
Brutalster Film: Sin City
Sinnlosester Film: Weltverbesserungsmaßnahmen
Beste Filmhommage: Schokoladenmonolith in "Charlie und die Schokoladenfabrik"



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